10 Mio. Euro in Serie-A für QLi5 Therapeutics

QLi5 Therapeutics GmbH, ein deutsch-koreanisches Joint Venture zur Entwicklung einer neuen Klasse von Proteasom-Inhibitoren, hat eine Serie-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 10 Mio. Euro mit einem internationalen Investorenkonsortium abgeschlossen, zu dem SV Investment (Korea), KHAN Technology Transfer Fund I (Deutschland), Atinum Investment (Korea) und DAOL Investment (ehemals KTB, Korea) gehören. QLi5 will mit der Finanzierung seine hochdifferenzierten Proteasom-Inhibitoren bis zum Beginn klinischer Studien voranbringen.

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Das Proteasom fungiert als zelluläre "Müllverarbeitungsanlage", die fehlgefaltete, beschädigte oder abgelaufene Proteine eliminiert. Es ist daher von entscheidender Bedeutung für das Überleben der Zellen und stellt ein interessantes Ziel für die Behandlung zahlreicher Erkrankungen dar, bei denen es zu einer Überproduktion nicht funktionsfähiger Proteine kommt, darunter Krebs, Entzündungen und Autoimmunkrankheiten. Derzeit ist der gesamte Prozess der "Müllentsorgung" in den Zellen stark in den Fokus gerückt, seit man vor einigen Jahren zeigen konnte, dass der Ubiquitin-Abbauweg auch zielgerichtet genutzt werden kann, wenn man gewünschte Targets entsprechend markiert (in der kommenden Ausgabe von European Biotechnology News, Heft 3-2022, wird dieser Bereich der targeted protein degrader näher beleuchtet).

Basierend auf der jahrzehntelangen Proteasom-Expertise des Nobelpreisträgers und Unternehmensmitbegründers Prof. Robert Huber (Martinsried) und einer mehrjährigen Zusammenarbeit zwischen seinem Labor am Max-Planck-Institut für Biochemie und dem Lead Discovery Center (LDC) hat QLi5 eine vielseitige Plattform für die Entwicklung von Proteasom-Inhibitoren mit herausragender Selektivität, einzigartigen nicht-kovalenten Bindungseigenschaften und günstigen pharmakodynamischen Eigenschaften geschaffen. "QLi5 zeigt, was erreicht werden kann, wenn exzellente Wissenschaft auf professionelle Expertise in der Arzneimittelforschung und -entwicklung trifft", kommentierte dazu Kiyean Nam, CEO und CSO von Qurient, Mitbegründer von QLi5 und langjähriger strategischer Partner der Max-Planck-Gesellschaft und des LDC. "Wir sind froh, dass das Programm so schnell und effizient vorankommt. Mit der Finanzierung und der zusätzlichen Management-Expertise ist es auf dem besten Weg, sein Versprechen für viele Patienten einzulösen, für die es derzeit keine ausreichenden Behandlungsmöglichkeiten gibt", sagt Bert Klebl, CEO des LDC in Dortmund. "Das Engagement dieser renommierten Investorengruppe unterstreicht das außergewöhnliche Potential der Proteasom-Programme von QLi5. Ich freue mich darauf, Teil dieses Teams von brillanten Wissenschaftlern und Arzneimittelentwicklern zu sein. Gemeinsam sind wir perfekt aufgestellt, um den Ansatz medizinisch und kommerziell zur vollen Entfaltung zu bringen", sagt Martin Huber, CEO von QLi5.

Die äußerst komplexe, aus mehreren Untereinheiten bestehende 3D-Struktur des konstitutiven Proteasoms und seiner Sonderform des Immunproteasoms wurde im Labor von Prof. Robert Huber aufgeklärt, das Prinzip der Proteasom-Hemmung in langjähriger Grundlagenforschung an mehreren Max-Planck-Instituten erforscht. Dieses solide Strukturverständnis ermöglichte die Entwicklung neuartiger chemischer Serien von Proteasom-Inhibitoren mit einem breiten Spektrum an Selektivität. In der Rubrik #startupderwoche wurden bereits einige weitere junge Unternehmen des Degrader- und Glue(Kleber)-Feldes vorgestellt.

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